Ein Mann steht vor einem Whiteboard und moderiert einen Workshop
Geändert am : 28.03.2025 09:57
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Workshop moderieren – die besten Tipps

Ohne eine engagierte Moderation kann es den Teilnehmenden eines Workshops bei Übungen und Diskussionen schnell an Kontext und Struktur fehlen. Motivationslosigkeit und Unaufmerksamkeit können die Folge sein. In diesem Beitrag geben wir Ihnen Tipps, wie Sie sich die Arbeit mit Ihren Mitstreitern teilen, einen roten Faden schaffen und die Motivation Ihrer Teilnehmenden hochhalten.

Wie viele Moderatoren benötigen Sie?


Sie können nicht überall zugleich sein. Wenn sich die Teams während der Übungen im Raum verstreuen und im kleinen Kreis ihre Aufgaben erledigen, ist es nicht ganz leicht, immer direkt zu erkennen, welche Gruppen Unterstützung gebrauchen können. Teilen Sie sich ab Gruppengrößen von etwa 15 Teilnehmenden darum am besten die Moderations-Arbeit mit einem Ihrer Mitstreiter.

Dafür bieten sich natürlich Mitstreiter an, die zum Beispiel bereits einen Impulsvortrag halten oder während des Workshops anderweitig involviert sind. Eine Gruppe von 25 Teilnehmenden kann man erfahrungsgemäß zu zweit noch angemessen moderieren, um noch mehr Teilnehmende betreuen zu können, sollten es gleich drei Moderatoren sein.

Sie sollten vorher festlegen, wer von Ihnen welche Übungen einführt und erklärt und wer die Nachbetrachtung und Ergebnissammlung vornimmt. Während der Gruppenarbeit sollten in jedem Fall alle Moderatoren auf den Beinen sein und Hilfestellung leisten oder Diskussionen moderieren.

Ablauf und Übungen


Ein minutiöser Zeitplan kann Ihnen als Stütze und Gerüst dienen – einen erfolgreichen Workshop kann aber nur leiten, wer weniger auf die Uhr schaut und mehr auf seine Teilnehmenden achtet. Natürlich sollten Sie die Zeit im Blick behalten und Übungen rechtzeitig zum Ende hinleiten, aber im Workshop zählt die Interaktion mit den Teilnehmenden. Wer nur sein Programm abspielt, ohne auf die Reaktion zu achten und entsprechend zu agieren, wird niemanden zum befreiten und kreativen Arbeiten bewegen können.

Ein guter Workshop muss fließen. Schaffen Sie einen roten Faden, der Ihre Teilnehmenden von einem Themenkomplex zum anderen und von Übung zu Übung führt. Dabei sollten Sie auf Ihre Einführungen und Schlussbetrachtungen ebenso viel Wert legen wie auf Ihre Arbeit in den Übungen selbst.

Geben Sie darum nicht nur klar verständliche Anweisungen, sondern erklären Sie auch immer das »Warum« der Aufgabe. Was möchten Sie genau mit der Gruppe erarbeiten? Diese Fragestellung erleichtert Ihnen hinterher die Schlussbetrachtung.

Was tun bei Schwierigkeiten?


Besprechen Sie nach jeder Übung kurz, ob es Ihnen gemeinsam gelungen ist, das anfangs gesetzte Ziel zu erreichen. Sind sie der Problemlösung ein Stück nähergekommen? Was hat funktioniert, was nicht – und was fehlt noch, bevor Sie ganzheitliche Lösungsvorschläge formulieren können? Mit diesen Fragen wird die Überleitung zum nächsten Themenkomplex zum Kinderspiel, wenn Sie einen logisch nachvollziehbaren Ablauf vorgeplant haben.

Manchmal werden Sie merken, dass sich die Teilnehmenden mit einer Übung schwertun oder dieser sogar ablehnend gegenüberstehen. Erklären Sie Konzept und Ziel noch einmal in anderen Worten, und versuchen Sie, Fragen Ihrer Teilnehmenden so gut wie möglich zu beantworten. Wenn auch dies keine Verbesserung bringt, können Sie im Notfall die Aufgabe verkürzen und direkt Ergebnisse sammeln. Brechen Sie aber auf keinen Fall eine Aufgabe ab, ohne eine Schlussbetrachtung zu machen.

Motivieren, motivieren, motivieren


Workshop-Leitende sind immer auch Motivationstrainer. Interesse und Motivation Ihrer Teilnehmenden sind Ihre wichtigsten Ressourcen beim Workshop. Lassen Sie sie nicht versiegen!

Der Motivationskiller #1 im Workshop ist mangelnde Bewegung und Abwechslung. Wenn die Teilnehmenden acht Stunden lang auf demselben Platz sitzen und auf einen unbeweglichen Workshop-Leitenden starren müssen, lässt irgendwann die Motivation unweigerlich nach.

Gruppen-Übungen schaffen hier Abhilfe, aber nur, wenn Sie immer neue Gruppen-Zusammenstellungen schaffen und diese neuen Gruppen in immer neue Situationen bringen. Bei schönem Wetter kann es sich auch lohnen, mit den Teilnehmenden nach draußen zu gehen, wenn eine entsprechende Möglichkeit vor Ort besteht.

Körpersprache und Haltung


Auch Sie selbst sollten in Bewegung bleiben. Sogar der abwechslungsreichste Workshop mit immer neuen Gruppenzusammenstellungen und Sitzordnungen kommt nicht um Momente herum, in denen Sie der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sind.

Wenn Sie in diesen Momenten Ihre Körperhaltung und Position im Raum variieren, auf Teilnehmende zugehen und mal im Sitzen, mal im Stehen vortragen, signalisieren Sie Ihren Teilnehmenden, dass es bald weitergehen wird und ihre Mitarbeit weiterhin gefragt ist. So geben Sie Ihren Teilnehmenden keine Chance, ein »Couch-Gefühl« zu entwickeln und niemand lehnt sich entspannt zurück, um sich berieseln zu lassen.

Bei elektronischen Vorträgen, besonders bei Filmclips, lässt sich das »Couch-Gefühl« nur schwer vermeiden. Nutzen Sie darum so wenige elektronische Hilfsmittel wie möglich und halten Sie Video- und Audioclips kurz und bündig.